Genbank „nicht winterharte Eriken“ wird erweitert
Azerca-Züchtungsausschuss im Dialog mit Versuchsanstellern
Erste Versuche der Azerca-Züchter, mittels LED-Belichtung eine Blühverfrühung zu erreichen, waren noch nicht erfolgreich. Auf ihren Erfahrungen, die sie bei ihrem Treffen in Bad Zwischenahn am 23. September 2017 ausgetauscht haben, wollen sie in der nächsten Saison weiter aufbauen. Mögliche Vorteile einer Dauerbelichtung diskutierten sie mit Dr. Elke Ueber, Leiterin der Zierpflanzenbauversuche der LVG in Bad Zwischenahn.
Bei dem Rundgang in der Lehr- und Versuchsanstalt informierten sich die Züchter über aktuelle Versuche wie beispielsweise Blattdüngung bei Erika gracilis. Heinrich Beltz, Leiter der Baumschulversuche, erläuterte einen Herbizid- und Mulchversuch bei Gaultherien. Über die Callunen-Sortenversuche und ihre Bonitur berichtete Björn Ehsen vom Park der Gärten. Diese Sichtung einer neutralen Instanz begrüßten die Züchter sehr. Sie wird in den kommenden Jahren fortgesetzt. Bei Erica gracilis gab es 2017 keine Neuanmeldung zum Sortenschutz, für 2018 liegt aktuell eine vor.
„Die Resistenzen von Glomerella-Erregern gegenüber dem Wirkstoff Strobilurin nehmen leicht zu“, erklärte Franz Lehnhoff vom Pflanzenschutzamt Oldenburg. Der Vorsitzende des Azerca-Züchtungsausschusses Helmut Hiedl wirbt für eine enge Zusammenarbeit mit den Produzenten, damit diese ihre eigenen Bestände auf Resistenzen überprüfen können. Hiedl stellte dem Bundessortenamt für die Genbank ca. 80 Arten und Sorten nicht winterharter Eriken zur Verfügung. 2018 sollen auch pflanzengenetische Ressourcen von Erica gracilis in die Sammlung des Bundessortenamtes aufgenommen werden, ließ Dr. Burkhard Spellerberg, Bundessortenamt Hannover, mitteilen. Auch im nächsten Jahr wird sich der Azerca-Züchtungsausschuss in Bad Zwischenahn treffen.